Zum dritten mal fasse ich zusammen, was für Anime ich in letzter Zeit geschaut habe... falls das für irgend jemanden da draußen einen Mehrwert haben sollte.
RideBack
Wenn ich erzähle worum es in RideBack geht muss ich sofort immer ergänzen, dass die Serie aber wirklich gut ist. Ballettänzerin Rin entdeckt ihr Talent für das Fahren von RideBacks - einer Mischung aus Motorrad und Roboter - und gerät in eine Revolte gegen die herrschende Regierungsorganisation. Das klingt ein wenig lächerlich, ist es aber nicht. Story und Actionszenen sind weitaus weniger over the top als zu erwarten wäre und dank den (größtenteils) angenehm normal geschriebenen Charakteren lohnt sich die Serie auch für Nicht-Fans von Action und Science Fiction.
Und Hauptfigur Rin hat Actionszenen, wird nicht sexualisiert oder auf ihr Geschlecht reduziert und darf trotz allem noch in jeder Hinsicht eine feminine Ballettänzerin bleiben. Das hervorzuheben kommt mir etwas albern vor, ist aber leider nicht üblich...
Sekai Seifuku: Bōryaku no Zvezda / World Conquest Zvezda Plot
Nach 12 Folgen war Schluss mit einer recht unterhaltsamen Serie über Super-Villains. Was bleibt ist das Gefühl, dass viel mehr drin gewesen wäre. Immer wieder wurden die Beziehungen der Charaktere untereinander aufgegeriffen und angedeutet, am Ende ging es aber nie in die Tiefe. Das Finale war zwar unterhaltsam, aber wirkte nicht wie ein wirklicher Höhe- oder Endpunkt und macht die ganze Staffel im Nachhinein irgendwie belanglos. Die zweite wurde aber schon ziemlich klar angedeutet, mal schauen ob da mehr mit den Charakteren passiert.
Aoihana / Sweet Blue Flowers
Aoihana erzählt eine schöne, kleine Geschichte übers Erwachsenwerden, Beziehungen und Freundschaften. Im Mittelpunkt stehen die beiden Freundinnen Fumi und Akira, die sich das erste mal seit ihrer Kindheit in der Oberschule wiedertreffen. Die Stimmung schwankt zwischen herzerwärmend und herzbrechend. Der Zeichenstil ist der selbe wie bei Wandering Son und entsprechend schön inszeniert und animiert. Auch die ruhige Erzählweise erinnert an ersteres. Letztendlich sind es abe vor allem die angenehm echt und mehrdimensional wirkenden Charaktere, die die Serie ausmachen.
Die lesbischen Charaktere in der Serie dienen aber nicht dem queerbaiting oder werden aus heterosexueller Perspektive ausgenutzt. Allerdings las ich die Kritik, die Serie sei inhaltlich zu zurückhaltend. Die Szene, in der Fumi sich outet hat sie selbst sichtlich Angst. Darauf wird aber kaum weiter eingegangen. Die negativste Reaktion auf Fumis Outing bleibt ein überraschter Blick, was leider kaum die Realität wiederspiegelt, wie es z.B. Blau ist eine warme Farbe tut.
Sakura Trick
Es gibt diesen kleinen Teil von Sakura Trick, den ich wirklich mag. Die hektische Animation mit Schnitten und Einblendungen. Die Comedy. Und in Teilen auch die Beziehung zwischen Yuu und Haruka. Aber...
Der Rest der Serie besteht zu so großen Teilen aus Fanservice, dass die Handlung stellenweise komplett zum Stillstand kommt. Das für seinen Fanservice verschriene Kill la Kill ist dagegen fast harmlos. Jeder Kuss (und es wird viel geküsst) wird endlos in die Länge gezogen und mit stöhnenden Geräuschen unterlegt. Umd dann gibt es noch die Swimmingpool-Folge, die ganz offen "Swim Suit Fan Service" heißt...
Objektifiziert Sakura Trick lesbische Beziehungen für ein heterosexuelles, männliches Publikum? Es gibt dazu verschiedene Meinungen. Ich werde den Eindruck nicht los und habe aufgehört weiter zu schauen. Die diversen Blogposts zu der Serie zu lesen ist wohl in jedem Fall aufschlussreicher.
Chūnibyō demo Koi ga Shitai: Ren / Love, Chunibyo & Other Delusions -Heart Throb-
Die erste Staffel war eigentlich ganz unterhaltsam, fast unerträglich niedlich und hatte gegen Ende eine ganz nette Auflösung. Die 2. Staffel kann nicht mithalten, enttäuscht mit einem uninteressanten und lieblos geschriebenen Drehbuch und homophoben "Witzen" und Klischees. Kann weg.
Kill Me Baby
Ich schaue zwischendurch mal die ein oder andere Folge der englischen Synchronisation (die es praktischerweise auf YouTube gibt) und frage mich immer noch, ob es eine sehr gute Fan-Übersetzung ist, oder eine schreckliche Professionelle. So oder so passt es gut zu den albernen und trashigen Slapstick-Sketchen der kurzweiligen Serie über Auftragskiller- und Ninja-Schulmädchen.
Mit Kyousougiga bin ich noch immer nicht weiter, entweder weil oder obwohl ich die Serie so sehr mag. Gurren Lagann ist irgendwo mitten in der Staffel versandet. Und dann schlummert da noch eine ausführliche Kritik zu Kill la Kill in den Entwürfen meines Blogs.